Im hügeligen, grünen Land südöstlich von Wien entstehen eindrucksvolle Weine auf geschichtsträchtigen Böden. Umsicht und Naturverbundenheit prägen auf einem Weingut im niederösterreichischen Carnuntum das Weinverständnis – ohne Landmaschinen und synthetische Pestizide, ganz wie die Weinkultur der Römer einst gedieh.
Milde Winde vom Neusiedlersee wiegen in Göttlesbrunn die Reben von Birgit Wiederstein. Was ihren Schützlingen gut tut, erspürt die poetische Winzerin anhand feiner Zeichen, die sie im Zusammenhang mit der Natur und dem Terroir versteht. Respektvoll und zurückhaltend gestaltet sich deshalb die Arbeit mit der geschätzten Frucht. So ist in ihren Weingärten eine „gebietstypische Begleitflora“ – kurz: Unkraut – als Erosionsschutz gern gesehen. Eigene Handgriffe schonen nicht nur die Flora, sondern bringen die Wiedersteins den Rebenreihen ganz nah. Erzwingen will Birgit Wiederstein nichts. Im Grunde entfaltet sich das Bouquet jeder einzelnen Frucht aus eigener Kraft. Ehrlich sollen die reinen Sorten schmecken und nach den unterschiedlichen Lagen mit ihren speziellen Böden. Die Weingärtnerin liebt die einzigartigen Kompositionen besonders, wenn sie sich nach und nach entfalten.
Mit Begeisterung nehmen die „Weinwerdungsbegleiter“ ihre Aufgaben wahr, um mit jedem Jahrgang die Faszination der natürlichen Aromenvielfalt neu zu entdecken. Diese Hinwendung zum Leben mit und für den Weingenuss steckt in jedem Detail. Schon die Etiketten rund um die Flaschenbäuche verbildlichen den Traum der Winzerin. Verspielte Elemente heben die Frau im römischen Profil hervor, die das bewahrenswerte und sinnliche Vergnügen genießt: die Weinbeere aus dem Carnuntum.