Jedes Jahr verwandelt sich der schlafende Weinberg in eine grüne, lebendige Idylle. Voll Farbenpracht erstrahlt er im Herbst und ruht erneut in kühlen Tagen. Schon in ihrer Kindheit erlebte Juliane Eller die tiefe Verbindung zwischen ihrer Familie und diesem natürlichen Rhythmus. Das Weingut in Alsheim ist ihre Heimat – mit all seinen eindrucksvollen Naturgeschehnissen, vielen Aufgaben und manchen Herausforderungen.

Für eine junge, weinbegeisterte Frau eröffnen sich zwei Wege, wenn ihr angeboten wird, im Weingut der Eltern mitzuarbeiten. Entweder sie führt die Tradition fort oder sie setzt sich wie die Rheinhessin eigene Ziele. Winzerin zu werden und eigene Weine zu machen – diese Entscheidung traf Juliane Eller ganz bewusst. Das „Handwerkszeug“ eignete sie sich nach intensiven Praxiserfahrungen auf dem Weingut Keller im Weinbau- und Önologiestudium in Geisenheim an. Gleich nach dem Abschluss konzentrierte sich die Jungwinzerin auf die Arbeit daheim. Mehrere ausgewählte Lagen des Familienguts sollten im selben Herbst ihre erste eigene Ernte tragen. Kompromisslos setzte die Alsheimerin ihre Ziele in die Tat um und begleitete jede Rebe mit viel Handarbeit bis zur vollen Reife.

Als rohe Edelsteine beschreibt Juliane Eller die Trauben, die in den Weingärten der Familie gedeihen. Kalkböden, Löss und Tonmergel bergen hier das Potenzial für echte Weinjuwelen. Nur durch viel Feingefühl erscheinen sie letztlich in der kostbaren Form. Auf ihr Weingefühl vertrauend bemüht sich die Rheinhessin während des ganzen Jahres um die Rebenreihen. Im Keller hingegen kann sie nur noch lenken, nicht mehr verändern. Mit dem Jahrgang 2013 stellte Juliane Eller ihre ersten vier Weißweine vor – trocken, elegant und selbstbewusst.