Weingut Materne & Schmitt

Eindrucksvoll umschlingt die Untermosel die grünen Anhöhen entlang ihrer Ufer. Für viele strahlt die Landschaft von der Rheinmündung nahe Koblenz stromaufwärts eine atemberaubende, urwüchsige Schönheit aus. Auf kleinen Terrassen entlang der sehr steilen Hänge wachsen die Rebstöcke der Sonne zugewandt in wärmespeichernden Schieferböden – wunderbare Gegebenheiten für kraftvolle Rieslinge. Doch fordern die Lagen viel, häufig zu viel, von denjenigen, die die Weingüter ihrer Eltern fortführen könnten. Davon erzählen die brachliegenden Parzellen.
Alles andere als hoffnungslos verwirklichten sich die Winzerinnen Rebecca Materne und Janina Schmitt genau hier, an der Terrassenmosel einen Traum. Riesling wollten sie machen. Einen, nach ihren eigenen Vorstellungen. Der erste Schritt: Sie mieteten kleine Parzellen rund um Winningen und Kobern an. Im ersten Jahrgang 2012 nannten Materne und Schmitt zwei Weine ihre Zöglinge. Sie machten weiter, suchten vielversprechende Terrassen und investierten viel Kraft in die naturnahe Pflege. Nur mit den Händen und ohne zusätzliche Wirkstoffe schaffen die Winzerinnen im steilen Hang beste Bedingungen für unverwechselbare Rieslinge. Auch im Keller folgt keine Schönung. So entwickelt jeder Jahrgang seine eigenen Stärken.
Beide Frauen kamen über Umwege zum Wein, ganz ohne familiären Weinhintergrund und aus zwei sehr unterschiedlichen Regionen. Frau Materne stammt aus Witten, mitten im Ruhrgebiet. Auf dem Land wuchs hingegen die gebürtige Hessin Frau Schmitt auf. Die Liebe zum Wein erkannte jede von ihnen erst im Laufe der Zeit als Lebensmittelpunkt. Nach dem Önologiestudium prüften beide Winzerinnen, ob die Leidenschaft für das Weinmachen der Arbeitswelt standhält, ehe sie an der Mosel einen gemeinsamen Pfad einschlugen.
Mit Hingabe, Mut und einer Vision bringen Materne und Schmitt neuen Schwung in eine der ältesten Weinlandschaften der Welt. Steil nach oben richtet sich ihr Blick: in die Zukunft an der Terrassenmosel.